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Tag des Unternehmensgeistes an der FES

„Traut euch was zu!“ - Gründerwoche Deutschland 2017: Die Fritz-Erler-Schule war als Veranstaltungspartner mit dabei.

Die 9. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums erhielt am 20. November 2017 Besuch von Herrn Valentin Schüle, Gründer und Inhaber der Firma compagnon aus Birkenfeld.

Einen spannenden Vormittag erlebte am 20. November 2017 die Klasse 9-2, denn im Rahmen des BWL-Unterrichts war Valentin Schüle, Inhaber des Unternehmens compagnon aus Birkenfeld, zu Besuch.

Herr Schüle, der während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann selbst drei Jahre Schüler an der FES war, berichtete spannend und aus erster Hand, wie aus einer Geschäftsidee ein eigenes Unternehmen entsteht, und welche Chancen und Risiken die berufliche Selbstständigkeit bietet.

Für die Schülerinnen und Schüler war vor allem sein schulischer und beruflicher Werdegang hochspannend. In der Mittelstufe des allgemeinbildendenden Gymnasium (G8) hatte er mit Misserfolgen zu kämpfen und verlies diese Schulart, um an der Realschule neu zu starten und seinen mittleren Bildungsabschluss zu machen. Diesen Schritt runter vom Gymnasium hat er aber nie bereut. In neuem Umfeld an neuer Schule wurden seine Leistungen schnell sehr viel besser, so dass er einen guten Realschulabschluss machte und anschließend seine Ausbildung zum Industriekaufmann. 

Scheitern ist wichtig

Diese Erfahrung prägte ihn für sein Leben, und so machte er den Schülerinnen und Schülern deutlich: „Scheitern ist nicht das Gegenteil von Erfolg. Es ist ein Teil davon!“

Nach seiner Ausbildung arbeitete Schüle zunächst im Marketing bei der Firma Stöber, bevor er Anfang 20 beschloss, sich selbstständig zu machen. Seine Motivation war es, durch eigene Schaffenskraft seinen Lebensunterhalt verdienen zu können, er wollte sein eigener Chef sein und selbstbestimmt eigene Ideen verwirklichen.

Er betonte, dass es wichtig ist, sich etwas zu zutrauen und ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich selbstständig zu machen: „Fangt an, traut euch was zu, lieber etwas riskieren, als sich nie getraut zu haben!“  

Dabei verschwieg er nicht, dass die ersten Jahre der Selbstständigkeit bei ihm von einer großen Unsicherheit geprägt waren, in welche Richtung sich seine berufliche Laufbahn entwickeln wird. Er probierte zunächst Einiges im Onlinehandel aus und wechselte mehrfach die Branche. Gerade die Zeit bei einem Vertrieb für Druckertonerkartuschen war hart. So musste er zum Beispiel durchschnittlich 42 Anrufe tätigen, um einen Termin zu bekommen, bei dem er seine Produkte bei einem Unternehmen vorstellen konnte.  

Mut und Beharrlichkeit

Im August 2011 gründete Valentin Schüle sein erstes eigenes Unternehmen. Er wollte Werbefilme für Unternehmen drehen, allerdings ohne jegliche Berufserfahrung in diesem Bereich und ohne Referenzen vorweisen zu können. Aber er wusste aus seiner Zeit im Onlinehandel, dass er gut fotografieren kann und Produkte gut vermarkten kann. Erschwerend kam hinzu, dass er nur zwei Monate Zeit hatte, bis zu einem ersten Auftrag, da dann seine Ersparnisse aufgebraucht wären. 800 Telefonate und 15 Termine später hatte er tatsächlich seinen ersten Kunden: Sein Mut, seine Beharrlichkeit und der Glaube an seine Geschäftsidee hatten überzeugt.

Im Frühjahr 2013 gründete er zusammen mit seinem Cousin sein zweites Unternehmen, die Firma compagnon, die hochwertige Foto- und Handtaschen anbieten. Herr Schüle zeigt den Schülerinnen und Schülern beispielhaft auf, wie wichtiges gutes Marketing heute ist, und wie gerade die digitalen Medien mittlerweile wichtige Werbeträger geworden sind. Auch neue Formen der Finanzierung wie crowdfunding über Kickstarter-Projekte nutzt die Firma compagnon.

Guter Schulabschluss

Herr Schüle beendete seinen Besuch mit einem Appell an die Schülerinnen und Schüler sich in der Zukunft etwas zuzutrauen, vor allem aber zunächst einen guten schulischen Abschluss zu machen. Denn ein guter Schulabschluss und eine gute Ausbildung beziehungsweise Studium ist für ihn die wichtigste Grundlage für erfolgreiches Unternehmertum.

S. Lienhard  

 

Gründerwoche Deutschland

Die Gründerwoche Deutschland ist eine bundesweite Aktion, um Unternehmertum und Gründergeist zu stärken. Sie ist zudem Teil der internationalen Global Entrepreneurship Week, die vom 13. bis 19. November 2017 zeitgleich in 165 Ländern stattfindet. Die Gründerwoche richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Studierende, junge Erwachsene sowie andere Gründungsinteressierte. Ziel der bundesweiten Aktionswoche ist es, die Grün­dungskultur in Deutschland zu stärken. Dabei möchten alle Beteiligten insbesondere junge Menschen für die Themen berufliche Selbstständigkeit und Start-ups sensibilisieren.

2016 organisierten über 1.200 Partner bundesweit über 2.000 Veranstaltungen. Etwa 80.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen so einen ersten Eindruck, was es heißt, sich selbständig zu machen und das eigene Unternehmen/Geschäft aufzubauen.

Die Gründerwoche Deutschland ist eine Aktion des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Hierzu Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries: „Je früher wir die Begeisterung für die Selbstständigkeit wecken, desto besser. Deshalb gibt es in der Gründerwoche einen ‚Tag des Unternehmertums‘ in den Schulen. Schülerinnen und Schüler können so unternehmerische Kompetenzen und Erfahrungen auf ganz verschiedene Weise erleben."